Das Ergebnis der Abstimmung der Technischen Hochschule OWL steht fest und ist eindeutig: Die Mehrheit (83%) der abgegebenen Stimmen stimmen für dem Erhalt des Semestertickets.
Am Freitag wurden die Stimmen in der Hochschule ausgezählt und veröffentlicht. Die Ergebnisse der Wahl sehen wie folgt aus:
Wahlbeteiligung gesamt: 32% (2036 von 6343 Wahlberechtigten)
Geringe Wahlbeteiligung
Mit 83% der Wählenden stimmt die große Mehrheit dafür, dass das jetzige Angebot des Semestertickets nicht abzuschaffen und weiter zu nutzen. Die Wahlbeteiligung von gerade mal 32% begründete ASTA-Vorsitzender Marc Blomeyer damit, dass es eine kurzfristige Abstimmung gewesen sei und daher nicht alle Studierenden erreicht hätte. In der Sitzung des 04.10.2021 hat das Studierendenparlament eine Urabstimmung über das Semesterticket zugestimmt. Durchgeführt wurde die Wahl vom 19-21.10.2021.
Abstimmung resultiert aus Unzufriedenheit
Warum jedoch die Urabstimmung überhaupt durchgeführt wurde, begründet Blomeyer damit, dass sie “wiederholt von Studierenden darauf angesprochen worden sind, da zum einen der Vertragspartner – Verkehr OWL – unterirdisch schlecht zu erreichen ist.” Zum anderen kommt es immer wieder zu Konflikten, weil der Geltungsbereich des Semestertickets nicht wie vertragsgemäß überall anerkannt wird, einfach weil die nötigen Informationen darüber anscheinend nicht den Verkehrspartnern überall – vor allem beim Prüfpersonal – weitergegeben worden seien. Laut Blomeyer legt man dann zwar immer wieder Widerspruch gegen z.B. das erhöhte Beförderungsentgelt (60€) ein. “Aber das ist auf Dauer sehr lästig.”
Semesterticket für alle
Das Semesterticket ist in NRW nach einem Solidaritätsprinzip eingeführt. Im Jahr kostet das Semesterticket für die Studierenden an der TH OWL 420,20 Euro. Der Prokurist Prokurist bei der Verkehr OWL, Jürgen Kreß, ist der Auffassung, dass dieser Betrag sich lohnt. Dieser geringe Betrag von allen sichere die ständige Erreichbarkeit des ÖPNV. Ebenso gibt er für eine Befürwortung des Semstertickets an, dass man daran arbeite, auch außerhalb des NRW-Tickets (Semesterticket NRW) weiter mit anderen Kommunen außerhalb von NRW verhandelt. So sei z.B. geplant Hannover (Niedersachsen) oder auch Kassel (Hessen) davon zu überzeugen, bis dort hin fahren zu können. Das sei für Studierende z.B. in Düsseldorf, oder Münster ehr uninteressant, als für die Studierenden in Höxter, Lemgo oder Detmold.
Der ASTA-Vorsitzender Blomeyer sagt jedoch, dass nicht jeder auch (gern) mit den öffentlichen Verkehrsmitteln fahren. “Viele Kommilitonen haben ein eigenes Auto und somit eine größere Flexibilität.” Ebenso sei auch die gebotenen Anschlüsse noch lange nicht ausreichend. Wer in einem etwas abgelegenen Ort in Lippe wohnt, könne ihm nach froh sein, wenn der Bus einmal pro Stunde fahre, später am Abend würde es dann noch schwieriger sein.
Juso-Hochschulgruppe "Urabstimmung übereilt"
Im Gegensatz zum Hochschulpräsidenten hat sich die Juso-Hochschulgruppe klar positioniert, hält die Urabstimmung für übereilt: „In der Debatte um den Semesterticketvertrag und die Probleme bei der Nutzung der Streckenerweiterungen wurden viele Lösungsmöglichkeiten genannt. Wir haben die Bildung einer Arbeitsgruppe zum Thema Semesterticketvertrag angeregt. Die Aufkündigung des Semesterticketvertrags durch die Studierendenschaft wäre ein fatales Signal an die Öffentlichkeit, da sie die Unterstützung der Hochschulziele durch die Studierendenschaft vermeintlich in Frage stellt und die Mobilitätsgrundlage und damit das Studium vieler Studierenden bedroht.“