In den vergangen Wochen hat man von den Umstrukturierungsmaßnahmen rund um die “eurobahn” (Keolis Deutschland) wenig mitbekommen. Nachdem man uns in internen Gesprächen als “Lügner” dargestellt hat, und auch persönliche Anfeindungen gegenüber der Redaktion bzw. des Gründers laut wurde, war es recht still geworden. Doch nun steht die Neuausrichtung fest und soll zum Jahreswechsel öffentlich Bekannt gegeben werden – hier schon vor Jahreswechsel.
"Keolis" verabschiedet sich aus Deutschland
In den letzten Wochen war neben den vergangenen Fahrplanwechsel und der Notvergabe von Abellio in NRW nicht vieles anderes zum Schienenpersonennahverkehr zu lesen. Doch hinter “verschlossenen Türen” wurde der Deal bei der französischen Tochter “Keolis Deutschland” nun abgeschlossen. Der Name “Keolis” wird ab 2022 keine eigenen Firmenableger in Deutschland haben. Die Firma wird sich vollständig vom deutschen Markt zurückziehen. Doch wie wird es weitergehen? Wird es auch für die Strecken eine Notvergabe geben? Kurzum: nein, nur der Name und das Logo ändern sich – wobei letzteres eher nur minimalistisch. Wir hatten bereits im Oktober vom Gesellschaftswechsel berichtet.
Neues Logo ohne große Änderung
Aus der bisherigen Firma “Keolis Deutschland” und der Marke “eurobahn” wird es zukünftig ein neuen Firmennamen geben. Unter “eurobahn GmbH & Co. KG” wird dann ab Januar der Betrieb auf der Schiene übernommen werden. Für Reisende ist beim Anblick des neuen Firmenlogos kaum eine Veränderung wahrzunehmen. Man muss dort schon genauer hinsehen. In der Mitarbeiterzeitung, die unserer Redaktion vorliegt, sagt Matthias Stenzel, Leiter der Marketingabteilung, wie “schwer” es doch ist, ein neues Logo zu kreieren.
Auf allen Triebfahrzeugen, Fahrkartenautomaten, Briefbögen, Formularen, Homepage, Social-Media-Kanälen, Werbemitteln, Flyern, und vieles mehr muss das neue Logo angebracht werden. Oder in kurz formuliert, über 6.000 Logo-Änderungen müssen erfolgen. Bis die rund 100 Triebfahrzeuge mit der neuen Außenbeklebung ausgestattet sind, wird die erste Jahreshälfte 2022 vergehen.
Management bleibt gleich
Zum 01. Januar 2022 wird der bekannte Markennamen eurobahn zum Unternehmensnamen und somit aus der Keolis Deutschland GmbH & Co. KG die eurobahn GmbH & Co. KG. Mit Rücktritt der französischen Keolis S.A. zum 31. Dezember 2021 erhält die eurobahn eine neue Gesellschafterstruktur. “Unsere höchste Priorität lautete stets, in Zusammenarbeit mit den Aufgabenträgern unsere Fahrgäste sicher und zuverlässig an ihr Ziel zu bringen und die Zukunft der eurobahn-Mitarbeiter*innen zu sichern. Dafür haben wir nun die Weichen gestellt. An dieser Stelle danken wir insbesondere allen Mitarbeiter*innen der Keolis Deutschland für ihren Einsatz sowie auch für das Vertrauen in uns und wünschen allen einen gesunden und erfolgreichen Start ins neue Jahr”, so Bernard Tabary, Chief Executive Officer (CEO) International, Keolis Group. Das Geschäftsführungsteam der eurobahn wird mit Anne Mathieu, CEO, und Karsten Schulz, Technischer Geschäftsführer, fortgeführt; auch das achtköpfige Managementteam bleibt bestehen.
Anwalts- und Beratungskanzlei "Noerr" übernehmen "eurobahn"
Die Vorbereitungen zum Gesellschafterwechsel laufen auf Hochtouren. Mit Wirkung zum 01. Januar 2022 wird die TEAM Treuhand GmbH über eine Tochtergesellschaft, die SG eurobahn UG (haftungsbeschränkt), neue Gesellschafterin der eurobahn. Bis es soweit ist, stehen noch wenige übliche und offizielle Genehmigungen aus. Team Treuhand übernimmt Gesellschafterstellungen in Übergangsphasen von Unternehmen und gehört zur Anwalts- und Beratungskanzlei Noerr. Ziel ist es, zusammen mit der Geschäftsführung und den Geschäftspartnern die eurobahn zukunftsfähig aufzustellen, Stabilität und Leistungsfähigkeit zu sichern und dabei die Wirtschaftlichkeit herzustellen, um die Weichen für einen neuen, strategischen Investor in der Zukunft zu stellen.
Auf Basis der vereinbarten Eckpunkte werden bis Ende dieses Jahres die vertraglichen Anpassungen im Rahmen des Projekts “Verkehrsvertrag 2.0” ausgestaltet. “Gemeinsam haben wir eine sehr gute Lösung für die Sicherung der eurobahn sowie für den zu leistenden Verkehren abgesichert. Die Gespräche waren konstruktiv und lösungsorientiert und es wurde ein Ergebnis zur Zufriedenheit aller Parteien mit einer Sicherstellung des Schienenpersonennahverkehrs erreicht. Wir freuen uns über eine zukunftsfähige Lösung, die keinerlei Einschränkungen für Mitarbeiter*innen sowie unserer Branche, hervorgebracht hat”, sagt Anne Mathieu, Vorsitzende Geschäftsführerin der Keolis Deutschland.
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