Das TED (Tenders Electronic Daily), welches europäische Ausschreibungen öffentlich darstellt, hat heute die Veröffentlichung des Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) veröffentlicht, indem der Verkehrsverbund zusammen mit den Auftraggebern, dem Zweckverband Nahverkehr Westfalen-Lippe (NWL), dem Zweckverband Nahverkehr Rheinland (ZV NVR) und dem Verkehrsverbund und Fördergesellschaft Nordhessen mbH (NVV), die Strecken des Betreibers Abellio neu ausschreibt.
Die Bekanntmachung des Verkehrsverbundes ist eine Ausschreibung für die Erbringung von Verkehrsverträgen im Schienenpersonalverkehr. Konkret geht es dabei um folgende Linien:
RE 1 (RRX): Aachen – Hamm
RE 11 (RRX): Düsseldorf – Hamm
RE 19: Düsseldorf – Arnhem (NL)/Bocholt
RE 49: Wesel – Wuppertal
RB 32: Duisburg – Dortmund
RB 35: Mönchengladbach – Gelsenkirchen
RB 40: Hagen – Essen
S2: Dortmund – Essen/Recklinghausen
S3: Oberhausen – Hattingen
S7: Wuppertal – Solingen
S9: Hagen – Haltern am See/Recklinghausen
Der VRR beabsichtigt diese Linien im Wege der Notvergabe für die Dauer von max. 2 Jahren zu vergeben. Im Anschluss an diese Aufträge sollen die Verkehrsleistungen im Wege eines wettbewerblichen Verfahrens vergeben werden.
Es sollen Verkehrsleistungen mit einem Volumen von ca. 17,6 Mio. Zugkilometer pro Jahr beauftragt werden. Da die derzeit laufenden Verkehrsverträge möglicherweise zum 31.01.2022 vorzeitig mit Abellio enden und bis dahin keine anderen Eisenbahnverkehrsunternehmen im Rahmen eines Vergabeverfahrens ausgewählt werden können, haben sich die Aufgabenträger zur Beauftragung der Verkehrsdienstleistungen im Wege von Notmaßnahmen entschieden. Anderenfalls würde nach vorzeitiger Beendigung der Verkehrsverträge die unmittelbare Gefahr einer Unterbrechung der Verkehrsdienste bestehen.
Eigene Meinung des Autors
In der Ausschreibung wird wieder nach dem Kriterium des Preises entschieden.
Ob das die korrekte Art ist, bezweifel ich sehr stark. Die Auftraggeber stehen vor der schlimmsten Krise bevor, wo zwei große Verkehrsunternehmen bald vom deutschen Markt verschwinden werden. Der Grund bei beiden: die Preise.
Wenn die Aufgabenträger nun jedoch wieder eine Ausschreibung mit dem Ziel, den günstigsten Anbieter zu wählen, haben wir das Dilemma erneut und muss wieder schauen, wie es weiter geht.
Jetzt muss nur schnell eine Lösung gefunden werden, damit Pendler und Pendlerinnen nicht ab Februar 2022 auf dem trockenen sitzen bleiben und weiterhin zur Arbeit oder ins Kino kommen können. Doch welches Unternehmen stellt sich dieser Herausforderung – und das für nur zwei Jahre? Klar, es ist eine Notvergabe, aber mit der Tendenz danach ggf. die erneute Ausschreibung zu gewinnen. In der Vergangenheit hat die DB Regio solche Notvergaben angenommen. Zuletzt auf der S-Bahn. Diese Ausschreibung wurde kurz vor Beginn Keolis (eurobahn) wieder entzogen. Jetzt geht es darum, einen Anbieter zu finden, der sich für 2 Jahre nicht verkalkulieren wird. Am Ende des Tages jedoch kostet eine solche Notvergabe dem Steuerzahler enorm viel Geld.
Hier die komplette Ausschreibung runterladen (PDF):
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