Was kostet die Fahrt mit dem Bus oder der Bahn? Familien fragen sich das beispielsweise, wenn sie am Wochenende einen Ausflug in eine andere Region von NRW machen wollen als sie wohnen. Ein landesweiter eTarif soll der Ausweg aus dem Tarifdschungel sein. Der Zweckverband Nahverkehr Westfalen-Lippe (NWL) und die anderen Verkehrsverbünde in NRW haben beschlossen, diesen eTarif bis Ende des Jahres einzuführen.
Der Tarifdschungel in NRW ist eine Wissenschaft für sich. Doch auch bei der Auswahl der “richtigen App” kommt man schnell an seine Grenzen. Denn jeder Verkehrsverbund, das Land NRW und viel einzelne Verkehrsbetriebe haben ihre eigene App. Mit dem neuen “eTarif NRW” soll eine einfache App au dem Markt kommen, die alle Ticketarten aus ganz NRW bündelt und verkauft. Da gibt es teils heute noch enorm unterschiede und nicht jede App kann jedes Ticket buchen. Der eTarif soll problemlos auch zwischen den Tarifgrenzen funktionieren, also zum Beispiel, wenn jemand auf seinem Fahrtweg vom Westfalentarif in den VRR-Bereich fährt.
Der Aachener Verkehrsverbund, der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr, der Verkehrsverbund Rhein-Sieg, die WestfalenTarif GmbH, der Zweckverband Nahverkehr Westfalen-Lippe und das Land haben sich auf einen „eTarif NRW“ verständigt. Das Land fördere dieses Projekt mit 100 Millionen Euro bis 2031. Der neue einheitliche und vor allem landesweite Tarif ergänzt das bestehende Ticketangebot. Beim eTarif gibt es keine Tarifgrenzen und somit auch keine Übergangstarife mehr. Das neue Angebot soll anfangs vor allem mehr Gelegenheitsfahrer in die Busse und Bahnen bringen, die bisher umständlich nach einem Anschluss-Ticket für die Weiterfahrt im Bereich des jeweils anderen Verkehrsverbundes suchen müssen. Der Fahrgast löse das Ticket mit seinem Handy beim Einsteigen. Berechnet wird der Preis nach dem Aussteigen mit einem Grundpreis und den Luftlinienkilometern zwischen Start und Ziel. Unabhängig von der Ticketfrage müssten der ÖPNV und der Schienennahverkehr preiswerter und komfortabler werden. Das ist nun der erste Schritt in diese Richtung.
Bereits am im Dezember 2020 haben alle Landtagsfraktionen die Einführung eines einheitlichen und verständlichen Tarifsystems für einen attraktiveren ÖPNV und SPNV beschlossen. “Dieses Projekt ist ein guter Anfang, hin zu einer neuen Tarifstruktur im Öffentlichen Personennahverkehr” sagte der stellvertretender Fraktionsvorsitzender der Grünen, Arndt Klocke. Auch die CDU, FDP und SPD fordern bereits schon lange ein landesweit einheitliches und verständliches Tarifsystem für Busse und Bahnen in NRW.
Im gemeinsamen Antrag aus 2020 hieß es “Einfach einsteigen und durch ganz NRW fahren – mit einem festen Tarif, einem digitalen Ticket und ohne Stress. Das soll für alle, die Bus und Bahn im Land nutzen, funktionieren. Wir setzen mit unserem gemeinsamen Antrag ein wichtiges Zeichen aus Perspektive der vielen ÖPNV-Nutzerinnen und -Nutzer in NRW.”
Bei den Preisen hat man sich schon festgelegt. So soll der Tageshöchstsatz (24 Stunden) für ein NRW-weites Ticket maximal 30€ kosten. Aktuell kostet das SchönerTagTicket NRW Single auch nur 30,30€ jedoch ist dieses aktuell erst unter der Woche ab 9 Uhr gültig. Uns liegen die aktuellen geplanten Preise vor.