Traurige Gewissheit: Düsseldorf-Bilk erst 2022 fertig

Runter von der Straße, rauf auf die Schiene. Damit die Verkehrswende im großen Stil gelingt, investiert die Deutsche Bahn (DB) – auch in Düsseldorf. Das aktuelle Großprojekt: der Bilker Bahnhof.
 
Ursprünglich sollte der neue Regionalhalt Ende diesen Jahres fertig sein. Doch daraus wird nun definitiv nichts, stattdessen müssen die Pendler am Rhein jetzt bis März 2020 warten!
 
Grund für die Verzögerungen: Planungsfehler oder wie es von der DB heißt: „Aufgrund der teilweise fehlerhaften Planung, die nicht im Verantwortungsbereich der Deutschen Bahn liegt, ist der ursprünglich geplante Termin zur Inbetriebnahme Ende 2020 nicht mehr realisierbar.“
 
Probleme machen wohl vor allem die Betonfundamente. Diese sollen zu klein sein, was wiederum nichts gutes für die Statik bedeutet. Gewusst hat man das bei der DB schon im Februar und nun erklärt, dass umgeplant werden muss, um diese Probleme in den Griff zu kriegen, muss jetzt umgeplant werden.
 
„Dies hatte zur Folge, dass auch große Teile der elektrotechnischen Planungen überarbeitet werden mussten. Somit musste die Ausführungsplanung von Grund auf überarbeitet werden und ein erneuter Prüflauf durchgeführt werden“, teilte der Konzern mit. Das Resultat: Bei der Bahn steckt man in der Zwickmühle, weil der Umbau im laufenden Betrieb stattfinden muss.
 
Ergebnis: Sperrungen, Verspätungen & Zugausfälle. Drei böse Wörter, die bei leidgeprüften Pendlern & Bahnkunden für nervöses Augenbrauen-Zucken sorgen & bei den Gedanken an den Ausbau von Düsseldorfs zweitgrößtem Bahnhof drei Buchstaben durch den Kopf schwirren lassen dürfte: BER. 
 
Für das Projekt in Bilk waren nämlich ursprünglich 40 Millionen Euro veranschlagt. Dass der Umbau teurer wird, streitet die Deutsche Bahn gar nicht ab. Doch was die Verzögerungen am Ende genau kosten, ist unklar.
 
Sicher (und positiv) ist hingegen, dass die Stadt Düsseldorf & das Land NRW nicht tiefer in die Tasche greifen müssen & die Arbeiten auf der Baustelle nicht still stehen. So hat sich zwischen den vorhandenen Bahnsteigen & den Bilker Arkaden seit dem Spatenstich im Juni 2019 einiges getan.
 
Neben einem neuen Regenrückhaltebecken sind 38 (von 46), teilweise über 15 Meter hohe, Oberleitungsmasten aufgebaut und über 20 Kilometer Kabel für Technik und Hightech-Signale verlegt worden. Dazu werden auch noch neun neue Weichen und über 800 Meter Lärmschutzwand gebaut.
 
Alles das sind die Grundlagen für den neuen, 215 Meter langen Bahnsteig (Gleis 1 & 2), an denen nach der Eröffnung die Regionalexpress-Linien RE4, RE6, RE10, RE13 und RB39 halten sollen, während die vorhandenen Bahnsteig (Gleis 3 & 4) dann für die S-Bahnen der S8, S11 sowie S28 „reserviert“ sind.
 
Das Resultat: Die Passagierkapazität wird fast verdoppelt: bisher steigen in Bilk aktuell 10.700 Fahrgäste pro Tag ein, aus & in die U-Bahnen  der Wehrhahnlinie um. Ab März 2022 sollen es dann tagtäglich 21.000 sein.

Foto: Andreas Bretz (Symbolbild)