Der öffentliche Nahverkehr soll im kommenden Jahr 2022 ausgebaut werden. So plant der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) drei neue Bahnverbindungen auf folgenden Strecken:
- Remscheid – Solingen – Düsseldorf
- Krefeld – Neuss
- Bochum – Recklinghausen – Haltern am See
Die Züge sollen ab Ende 2022 dann möglichst im Stundentakt fahren. Für die drei neuen Bahnverbindungen müssen keine umfangreichen Bauarbeiten stattfinden. Alle drei neuen Linien nutzen alte Gleise, darum halten sich auch die finanziellen Investitionen in Grenzen. Das NRW-Verkehrsministerium hat die Finanzierung bereits zugesagt.
Aktuell muss man für die Verbindung Remscheid – Solingen – Düsseldorf ein Mal umsteigen. Von der S7 aus von Remscheid bis Solingen und ab dort mit der S1 weiter nach Düsseldorf. Hier soll zukünftig ein Umstieg nicht mehr nötig sein, was die Fahrtzeit etwa um 4-9 Minuten verkürzen würde, da auch die Umsteigezeit in Solingen wegfällt.
Auf dem Abschnitt zwischen Krefeld – Neuss soll der bestehende und stark ausgelastete RE 7 Unterstützung bekommen.
Für Pendler bietet die geplante Direktverbindung zwischen Bochum – Recklinghausen – Haltern am See ganz neue Möglichkeiten: Mit dem Zug müssen sie bisher in Wanne-Eickel umsteigen. Und mit dem Auto quälen sie sich durch die Großbaustelle A43. Wenn die neue Nord-Süd-Strecke bis Haltern reicht, bekommt auch Marl(-Sinsen) eine neue attraktive Schienen-Verbindung ins südliche Ruhrgebiet.
Streckenweise nutzt bereits ausschließlich der Güterverkehr die Verbindungen. Befürworter der Strecke forderten schon lange einen kurzen Weg zwischen der Ruhr-Metropole und dem Erholungsort am beliebten Silbersee in Haltern. Über die Ruhr-Verbindung von Bochum nach Haltern gab es in den letzten Jahren jedoch auch viel Streit, berichtet der WDR. So sehen die Gegner der Direktverbindung, entweder keinen Bedarf an einer Direktverbindung oder dass sie geben an, die Kaufkraft im Kreis Recklinghausen fehle, wenn die Menschen aus dem Kreis so schnell zum Shoppen nach Bochum fahren könnten.
Die spannendsten Fragen die aktuell jedoch auch im Raum stehen: wer soll die zusätzlichen Verkehre bedienen? Abellio und die Keolis-Marke Eurobahn stehen aktuell ehr nicht sonderlich solide da. Abellio betreibt bereits die S7 zwischen Solingen und Wuppertal. Ebenso muss der VRR hier eine Lösung finden, dass zum Fahrplanwechsel 2022/2023 dann auch genügend Lokführer*innen zur Verfügung stehen, sodass ein Desaster wie bei der Vergabe der S1 an die Eurobahn sich nicht wiederholt.