Autonomer ÖPNV: Projekt KIRA startet in Darmstadt und Offenbach

In Darmstadt und dem Kreis Offenbach beginnt eine neue Ära im öffentlichen Personennahverkehr. Mit dem Projekt KIRA wird erstmals ein autonomes Fahrzeug auf Automatisierungsstufe „Level 4“ im regulären Straßenverkehr getestet. Die Deutsche Bahn und der Rhein-Main-Verkehrsverbund leiten dieses innovative Vorhaben, das vom Bundesverkehrsministerium finanziell unterstützt wird. Sechs autonome Shuttles sollen in den kommenden Monaten ihre Fahrten aufnehmen und die Mobilität revolutionieren.

Einführung des Pionierprojekts KIRA

Ein bahnbrechendes Projekt im öffentlichen Personennahverkehr wird in Darmstadt und im Kreis Offenbach realisiert: Hier startet das erste Fahrzeug, das auf Automatisierungsstufe „Level 4“ im normalen Straßenverkehr unterwegs ist. Dies bedeutet, dass das Fahrzeug innerhalb eines festgelegten Gebiets autonom und faktisch fahrerlos fährt. Erstmals übernimmt das Fahrzeug selbstständig alle Fahrmanöver. Während der Testphase ist stets ein Sicherheitsfahrer an Bord.

Genehmigung und Projektleitung durch DB und RMV

Das Kraftfahrt-Bundesamt hat die Level-4-Erprobungsgenehmigung erteilt. Das Projekt, benannt als KIRA („KI-basierter Regelbetrieb autonomer On-Demand-Verkehre“), wird von der Deutschen Bahn (DB) und dem Rhein-Main-Verkehrsverbund (RMV) geleitet.

Einführung autonomer Shuttles in Darmstadt und Offenbach

In naher Zukunft werden sechs autonome Shuttles in Teilen von Darmstadt und dem Kreis Offenbach ihren Betrieb aufnehmen, zunächst ohne Fahrgäste. Interessierte Bürger können sich später als Testnutzer bewerben und die Shuttles über eine spezielle App buchen.

Sicherer Betrieb und Technologieprüfung

KIRA ist das erste Projekt in Deutschland, das autonome Fahrzeuge im öffentlichen Nahverkehr auf Level 4 testet. Diese Fahrzeuge werden von technischem Aufsichtspersonal überwacht und können mit normaler Geschwindigkeit am Straßenverkehr teilnehmen. In den ersten Fahrten wird das Mobileye-Selbstfahrsystem getestet und das Kartenmaterial überprüft, um sicherzustellen, dass alle Datenpunkte korrekt sind.

Mobileye-Drive-Plattform als technologische Grundlage

Die Mobileye-Drive-Plattform, die das autonome Fahrsystem bereitstellt, musste vorher die nationale Typgenehmigung für Kraftfahrzeuge mit vollautomatischer Fahrfunktion bestehen. Diese Plattform kann aufgrund ihrer flexiblen Natur unter verschiedenen Bedingungen in verschiedenen Einsatzgebieten genutzt werden.

Flexibilität und Attraktivität des ÖPNV durch On-Demand-Shuttles

Mit autonomen On-Demand-Fahrdiensten soll der öffentliche Nahverkehr flexibler und attraktiver werden. Diese Shuttles können besonders in ländlichen Gegenden für umfassende Mobilität sorgen. Bereits jetzt sind On-Demand-Shuttles mit Fahrpersonal in zehn Gebieten des RMV im Einsatz. Künftig könnten autonome Shuttles diese Dienste ohne Personal flächendeckend anbieten, um eine nahtlose und flexible Mobilität von Tür zu Tür zu ermöglichen.

Zusammenarbeit und finanzielle Unterstützung

Die DB Regio Bus Mitte betreibt die autonomen Fahrzeuge. Die Buchungs- und Routenplanungssoftware stammt vom DB-Unternehmen ioki, das auch die Integration der Softwarekomponenten verschiedener Technologiepartner übernimmt. Mobileye liefert die Soft- und Hardware für das autonome Fahrsystem. Die Test- und Implementierungsphase ist bis Ende 2024 geplant, mit einer möglichen Verlängerung. Das Projekt KIRA wird vom Bundesverkehrsministerium mit rund 2,2 Millionen Euro und vom Land Hessen finanziell unterstützt.

 

Weitere Informationen zum Projekt gibt es hier: kira-autonom.de