Nächster Halt: RRX-Ausbau

Um das Reisen mit dem Rhein-Ruhr-Express (RRX) zukünftiger noch reibungsloser zu gestalten, arbeiten die Aufgabenträger (NWL, NVR, SPNV-Nord, VRR & NVV), der Betreiber (seit Februar nur noch National Express) als auch der Infrastrukturbetreiber (DB Netz AG) enger zusammen.

15-Minuten-Takt zwischen Köln - Dortmund

Am gestrigen Montag fand eine Tagung zum Ausbau der Infrastruktur statt. Bereits vor fünf Jahren hat der Ausbau des Schienennetzes für den RRX begonnen. Im März 2017 begann der Ausbau zwischen Köln und Dortmund. Verkehrsministerin Ina Brandes (CDU) betonte auf der Tagung, dass der RRX „das wesentliche Projekt des schienengebundenen Nahverkehrs in NRW“ sei. Zukünftig sollen zwischen Köln und Dortmund alle 15 Minuten ein RRX-Zug fahren. Doch der RRX ist ein Projekt für längere Fahrten. Die Verbindung zwischen der Domstadt und Dortmund wird den 15-Minuten-Takt nicht so schnell umsetzen können.

Das Zielnetz des RRX bis 2040

Aachen • Köln • Düsseldorf • Essen • Dortmund 

Aachen • Köln • Düsseldorf • Essen • Dortmund • Hamm • Paderborn • Kassel

Köln/Bonn Flughafen • Neuss • Düsseldorf • Gelsenkirchen • Dortmund • Münster

Koblenz • Köln • Düsseldorf • Essen • Dortmund • Hamm • Bielefeld

Düsseldorf • Duisburg • Oberhausen • Wesel

Koblenz • Köln • Düsseldorf • Essen • Dortmund • Hamm • Bielefeld • Minden

RRX 7

Düsseldorf • Duisburg • Essen • Gelsenkirchen • Münster • Osnabrück

Bauphasen bis zur EM 2024

Um den Taktplan jedoch schnell zu ermöglichen, steht bereits zwischen Köln und Düsseldorf ab Sommer eine 14-monatige Bauphase an. Die S-Bahn-Trasse bei Langenfeld, nördlich von Köln, wird dann nicht mehr befahrbar sein. Dies ist notwendig, um die Bauarbeiten schnell und unkompliziert durchführen zu können. So ist sichergestellt, dass nicht alle paar Jahre kleinere Abschnitte gesperrt werden müssen, und so in einem großen Projekt alles direkt erledigt wird.

Zwischen Köln und der Landeshauptstadt Düsseldorf wird ebenfalls an der Trasse gearbeitet. Dort soll der Ausbau schnell vorrangehen. Denn bereits zur Europameisterschaft 2024 werden die Stadien in Köln und Düsseldorf als Spielorte genutzt. Die Zuschauer und Fans sollen dann mit der Bahn zu den jeweiligen Fußballspielen fahren können. Voraussichtlich bis zum Jahr 2025 sollen dann auch alle Modernisierungsarbeiten an den insgesamt 53 Bahnhöfen und Stationen in NRW abgeschlossen sein.

Moderne Fahrzeuge von Siemens für den RRX

Es braucht gute, überzeugende Angebote, um den Umstieg vom Auto in die Bahn einfacher zu machen.
Ina Brandes (CDU), Verkehrsministerin NRW

Um die Überzeugungsarbeit bestmöglich zu gestalten, hat man sich bereits damals für einen modernen Triebzug von Siemens entschieden. Der Desiro-HC fährt aktuell mit 84 vierteiligen Triebzügen durch NRW. Seit der Betriebsübernahme von National Express (Betreiberwechsel nach Abellio Pleite – Alle Infos) fährt zunächst National Express alle RRX-Linien in NRW per Notvergabe bis zum Dezember 2023. Die DB Regio hat im Netz „Rheintal“ ebenfalls 15 Fahrzeuge des Typs Desiro-HC im Einsatz, die ODEG im Netz „Elbe-Spree“ bei Berlin 14. Der 2014 auf der Inotrans vorgestellte Elektrotriebzug fährt in NRW zum größten Teil in Doppeltraktion.

Sie bieten damit insgesamt 800 Sitzplätze und damit deutlich mehr Kapazitäten als die bisherigen Regionalzüge. Auf vielen Linien gibt es so rund 200 Sitzplätze mehr. Die Fahrgäste profitieren zudem von einem stufenlosen Ein- und Ausstieg, breiteren Türen für einen leichteren Fahrgastwechsel und einem verringerten Geräuschpegel im Fahrzeug. Da der Zug jedoch länger ist als ein klassischer Regionalexpresses (Doppelstockwagen), müssen 53 Bahnhöfe längere Bahnsteige bekommen, damit der Zug dort halten kann. An 48 Bahnhöfen sind laut Verkehrsministerin Brandes Um- und Ausbaumaßnahmen weitgehend abgeschlossen.
Ein Querschnitt eines RRX-Zuges. (Quelle: KCM NRW)

Erste Planfeststellungsabschnitte fertig - Störungen im Betrieb des RRX

Von den RRX-Planfeststellungsabschnitten ist je ein Abschnitt in Köln, sowie einer in Mülheim bereits gebaut. In den beiden Teilstrecken in Leverkusen und in Langenfeld wird gerade gebaut (Aktuelle Störungen & Baustellen hier). Unter anderen mussten hier im Rahmen eines Naturschutzprojektes 150 Zauneidechsen umgesiedelt werden. Für die Abschnitte in Bochum und Essen liegt nach Angaben des NRW-Verkehrsministeriums bereits das Baurecht vor.

Geplante und fertiggestellte lanfeststellungsabschnitte für den RRX. (Quelle: DB Netz)