NRW versinkt immer weiter in ein Verkehrskollaps. Das ist nichts neues und wir müssen handeln, damit wir in der Zukunft auch Umweltschonender von A nach B kommen können. Das hat wohl nun auch das Verkehrsministerium NRW unter Hendrik Wüst (CDU) eingesehen, und gibt dem Verkehrsmittel “Seilbahn” so einen neuen Stellenwert.
Seilbahnen die bereits im Verkehrskonzept eingebunden sind, inspirieren schon lange weltweit die Planer. Unter anderem in La Paz, New York, Mexiko-Stadt und Lissabon, die nach Wegen aus dem Stau und Verkehrslärm suchten, sind da schon nennenswerte Beispiele. Längst blühen Seilbahnpläne im gesamten Bundesgebiet und erfreuen sich auch in NRW mehr und mehr an Beliebtheit.
Seilbahn in NewYork – © newyorkcity.de
Im Ruhrgebiet, unter anderem in Mülheim, Essen, Oberhausen, Gelsenkirchen, Bochum, Dortmund und Duisburg wird über Seilbahnen diskutiert. Auch in den Nachbarstädten und außerhalb des Ruhrgebiets, z.B. in Köln, Düsseldorf oder Bonn denken ebenfalls nach, eine Seilbahn in das Verkehrskonzept einzubinden.
Die Akzeptanz in der Bevölkerung ist offenbar hoch, wie 2019 aus der Umfrage eines Beratungsunternehmens im Raum Stuttgart hervorging. Vier von fünf Bürgern finden Seilbahnen demnach grundsätzlich gut. Diese Begeisterung dürfte aber spätestens dann schwinden, wenn die Gondeln über dem eigenen Grundstück schweben oder in der Nachbarschaft große Masten errichtet werden sollen.
Welches Potenzial Seilbahnen für die Mobilität in Nordrhein-Westfalen haben, zeigt die Forschung am „upBus“ der RWTH Aachen für einen transmodularen Nahverkehr. Der „upBus“ ist ein hybrides Mobilitätskonzept, bei dem ein Fahrzeug zwischen einer Luftseilbahn und einem autonomen Busbetrieb wechselt. Das ganze Fahrerlos. Im Unterschied zu einer herkömmlichen Verbindung zwischen einem Seilbahnsystem und einem klassischem Bus, bei denen Fahrgäste aussteigen müssen, können Passagiere im „upBus“ in der Kabine bleiben und weiter fahren.
So könnte die Seilbahn auf dem Frankfurter Ring in München aussehen.
© Bayerisches Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr
So könnte eine Haltestelle für eine Seilbahn aussehen. Visualisierung für ein Seilbahnprojekt in Toulouse. © Groupement Poma / Séquences / Les Yeux Carrés – Tisséo Ingenierie
Foto: Hans-Rudolf Schulz (Fotomontage)