Die Deutsche Bahn (DB) startet ein umfangreiches Modernisierungsprojekt für die Strecke zwischen Rheinberg und Xanten, in das rund 92 Millionen Euro investiert werden. Die Arbeiten umfassen die Digitalisierung der Infrastruktur mit dem Einsatz modernster Stellwerke sowie neuer Leit- und Sicherungstechnik. Bereits im Januar hat die DB mit den Planungen für die 20 Kilometer lange Strecke begonnen, um die Zuverlässigkeit und Effizienz des regionalen Bahnverkehrs zu verbessern.
Ende Januar hatte die Deutsche Bahn angekündigt, dass 92 Millionen Euro in die Modernisierung der 20 Kilometer langen Strecke zwischen Xanten und Rheinberg investiert werden. Die Planung hierfür hat bereits begonnen. Die Finanzierung erfolgt größtenteils durch den Bund. Der Stadtrat von Xanten hatte nach dieser Ankündigung beschlossen, Vertreter der Deutschen Bahn in den Planungsausschuss einzuladen, um detaillierte Informationen über das Vorhaben zu erhalten. Dies geschah auf Anregung der Bürger von Birten, einem Stadtteil in Xanten und dem Bezirksausschuss des Ortsteils.
Beginn der Bauarbeiten
Vertreter der Deutschen Bahn haben in Xanten detaillierte Pläne zur Modernisierung der Zugstrecke der Regionalbahn RB 31 vorgestellt. Björn Schniederken von DB InfraGo und Andreas Görtz aus dem Büro des Konzernbevollmächtigten der DB für Nordrhein-Westfalen erläuterten im Planungsausschuss, dass die Bauarbeiten im Frühjahr 2025 starten und bis Ende 2026 abgeschlossen sein sollen. Während der voraussichtlich 18-monatigen Bauzeit werden die Stellwerke sowie die Leit- und Sicherungstechnik entlang der Strecke digitalisiert, um die Zuverlässigkeit der RB31 zu verbessern.
Aus NordWestBahn wird RheinRuhrBahn
Schicht im Schacht: Die Nordwestbahn (NWB), die seit 2006 das Emscher-Münsterland-Netz und seit 2009 das Niers-Rhein-Emscher-Netz am Niederrhein und im nordöstlichen Ruhrgebiet bedient, wird durch ein neues gegründetes Tochterunternehmen des Mutterkonzerns „Transdev“ betrieben. Der Name „RheinRuhrBahn“ könnte den einen oder anderen Verwirren, denn im VRR gibt es bereits die „S-Bahn Rhein-Ruhr“, die aktuell durch die DB Regio betrieben wird. Auch das Stadtbahn-Netz im VRR heißt „Stadtbahn Rhein-Ruhr“. Verwechseln könnte man es auch mit der „Ruhrbahn“ aus Essen und Mühlheim. Und wie war das noch gleich mit dem „Rhein-Ruhr-Express“ (RRX)?Hintergrund und Notwendigkeit
Die Modernisierung der Strecke wird seit langem von Seiten der Politik und der Bevölkerung gefordert. Aufgrund fehlender Mittel war dies bisher jedoch nicht möglich. Durch das Konjunkturprogramm des Bundes, bekannt als “Schnellläuferprogramm“, konnte jedoch bereits die Strecke zwischen Kleve und Krefeld digitalisiert werden. Der nächste Schritt ist die Modernisierung des Bahnhofs Rheinkamp, was eine Voraussetzung für die Reaktivierung der Zugstrecke zwischen Moers und Kamp-Lintfort ist. Bereits zur Landesgartenschau 2020 fuhr die damalige NordWestBahn bereits auf dem Abschnitt um Besucher:innen nach Kamp-Lintfort zu bringen.
Sven Paeßens (CDU), ein Ausschussmitglied, berichtete von häufigen Verspätungen und Zugausfällen auf der RB 31, was er als unzumutbar bezeichnete. Rolf Peter Weichold (Grüne) fragte, ob der Ausbau für den Halbstundentakt nicht früher erfolgen könne, um Verbesserungen nicht bis in die frühen 2030er-Jahre zu verzögern. Die Vertreter der Deutschen Bahn zeigten Verständnis für diese Bedenken, betonten jedoch, dass die umfassende Modernisierung Zeit benötige.
Technische Umsetzung und zukünftige Entwicklungen
Nachdem die Strecke nach Kleve modernisiert wurde und der Bahnhof Rheinkamp bis Ende 2026 modernisiert wird, plant die Deutsche Bahn nun auch die Digitalisierung der Strecke nach Xanten. Es wird die gleiche, bereits bewährte Technik verwendet. Bis 2026 soll die alte Technik durch digitale Stellwerkstechnik ersetzt werden. Diese Modernisierung erfolgt ohne zusätzliche Weichen oder Bahnsteige, um zeitaufwändige Planfeststellungsverfahren zu vermeiden. Die Bauarbeiten zwischen Rheinkamp und Xanten sollen hauptsächlich nachts stattfinden, wobei zwischen Juli und September 2026 eine zwölfwöchige Streckensperrung notwendig ist.
Die Sachverständigen der Deutschen Bahn gaben auch einen Ausblick auf zukünftige Pläne: Der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) strebt einen Halbstundentakt auf der Strecke an. Um dies zu ermöglichen, soll in einem weiteren Bauabschnitt der Bahnhof Rheinberg zu einem Kreuzungsbahnhof ausgebaut werden, was den Bau eines zweiten Bahnsteigs erfordert. Auch in Millingen ist ein neuer Außenbahnsteig notwendig. Zudem müssen die Züge schneller fahren können, was weitere Umbauten erfordert. Diese Maßnahmen sollen bis in die frühen 2030er-Jahre realisiert werden.
Fazit
Trotz der Herausforderungen und der langen Dauer des Projekts sehen die Verantwortlichen der Deutschen Bahn in der Modernisierung der Strecke einen wichtigen Schritt zur Verbesserung der Betriebsqualität. Die Verbindung zwischen Xanten und Rheinberg soll stabiler und zuverlässiger werden, was letztendlich zu einem planmäßigeren Zugverkehr führen wird. Dirk Görtzen (CDU) und Niklas Franke, Technischer Dezernent von Xanten, zeigten sich optimistisch, dass die Maßnahmen in die richtige Richtung gehen und die Strecke nicht aufgegeben wird.