Die Diskussion über eine Zukunft bei Abellio ist ebenfalls sehr angespannt. Während der vom Insolvenzrichter eingesetzte generalbevollmächtigte Sanierungsexperte Prof. Lucas Flöther, der immerhin auch schon Condor den Weiterflug ermöglicht, aber Air Berlin abgewickelt hat, aufs Tempo drückt und eine langfristige Lösung möglichst noch im Oktober will, möchte sich der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr nicht zur Eile drängen lassen.
Flöther sagt: Für das angeschlagene Verkehrsunternehmen Abellio muss in NRW den nächsten vier Wochen eine langfristige Lösung gefunden werden. “Nur so kann die Organisation des Betriebs nach dem 31. Januar gewährleistet werden.” Selbst Notlösungen mit anderen Betreibern bräuchten einen Mindestvorlauf von drei Monaten. Dennoch zeigt er sich zuversichtlich, dass es nach der Einigung über einen Weiterbetrieb über zunächst vier Monate nach Ende des vorläufigen Schutzschirmverfahrens gelingen werde, auch eine langfristige Einigung zu erzielen, bei der Abellio auch weiterhin Leistungen im Bahnbetrieb in NRW erbringen werde.
Der VRR sieht die Lage entspannter: “Fakt ist, dass die Aufgabenträger die Planungen zur mit Abellio vereinbarten Fortführung gemeinsam mit dem Unternehmen darauf abgestellt haben, in der Zeit bis Ende Januar 2022 eine für die Zukunft für beide Seiten tragfähige Lösung zu finden.” Es gehe konkret darum auszuloten, welche der Optionen die geeignetste ist, um mittel- und langfristig das Angebot qualitativ und quantitativ fortzuführen und gleichermaßen finanzieren zu können. Man muss nun im Oktober lediglich eine Tendenz erkennen können, ob es mit Abellio weitergehe oder nicht.