Das klingt unrealistischer als es ist: Die Strecken sind vorhanden, elektrifiziert und werden im Güterverkehr täglich von vielen Zügen genutzt. Bereits im vergangenen Sommer gab es während der Sperrung der Hochfelder Eisenbahnbrücke zwischen Rheinhausen und Duisburg einen kleinen Vorgeschmack: Die RB35 fuhr von Krefeld nicht wie sonst üblich über Duisburg nach Oberhausen, sondern über Moers. Von Moers kam man in etwa 20 Minuten umsteigefrei nach Oberhausen und Krefeld.
Die CDU im Rat der Stadt Moers sowie die CDU im Kreis Wesel haben den Antrag gestellt, dass der Rat der Stadt Moers und der Kreistag des Kreis Wesel eine Machbarkeitsstudie hierzu in Auftrag zu geben. Noch muss dies beschlossen werden, doch bereits im Vorfeld wird diese Idee im Kreistag neben der CDU auch von den Grünen, der FDP und den Freien Wählern unterstützt, welche gemeinsam über eine Stimmenmehrheit verfügen.
Der Vorsitzende der CDU-Kreistagsfraktion Frank Berger ist überzeugt, dass die Bahn sowohl in Punkto Komfort als auch in der Reisezeit eine ernstzunehmende Alternative zum Auto sein kann. Das stimmt, denn von Moers nach Oberhausen kommt man mit dem PKW bereits Heute in unter 30 Minuten über die A42 – wenn es keinen Stau gibt.
Auch von Moers nach Krefeld kommt man in unter 30 Minuten beispielsweise über die A57, auch hier kann eine direkte Eisenbahnverbindung nicht nur mit dem Auto mithalten, sondern das Auto in Sachen Reisezeit sogar unterbieten.
Diese Verbindung hat insgesamt sehr großes Potenzial, um die A57 zu entlasten. So könnte man von Moers über Bestandsinfrastruktur nicht nur nach Krefeld, sondern sogar weiter über Neuss nach Köln fahren und so Moers und Köln in einer Stunde auf der Schiene verbinden.
Mit attraktiven Anschlüssen in/aus Richtung Xanten und Kamp-Lintfort könnte Moers so zu einem sehr erfolgreichen Bahnknoten am unteren Niederrhein werden.
Foto: Hermann-Josef Weirich (Symbolbild)