Überraschend hat die Deutsche Bahn gestern bekannt gegeben, dass der Osteingang des Duisburger Hauptbahnhofs noch dieses Jahr für mehrere Wochen gesperrt wird. Für den Umbau der Gleishalle sei diese Sperrung notwendig, sagt die Bahn. Für Reisende bedeutet dies nun ein Umweg bzw. längere Laufwege.
Eine kurze Sperrung kündigte das Unternehmen bereits für kommenden Donnerstag, den 24. November 2022 ab 10 Uhr an. Diese soll dann am nächsten Werktag (Freitag, 25. November) um 15 Uhr beendet sein. Die Woche darauf soll ab dem Dienstag, dem 29. November ab ca. 5 Uhr der Osteingang vollständig gesperrt werden. Bis zum 20. Dezember ca. 5 Uhr morgens müssen dann Pendler*innen und Reisende einen Umweg in Kauf nehmen, oder einen alternativen Eingang bzw. eine alternative Haltestelle nutzen.
Für die Reisenden ist es dann nur noch möglich über den Nordaufgang bzw. den Haupteingang am Portsmouthplatz in den Bahnhof zu gelangen. Beim Nordaufgang (Bushaltestelle der DVG: “Duisburg Hauptbahnhof”) besteht jedoch kein barrierefreien Zugang zu den Bahnsteigen der Nah- und Fernzüge. Die Rolltreppen sind dort ebenfalls zum teil weder nicht vorhanden, oder seit mehreren Wochen kaputt. Für die, die keine Treppen steigen können, müssen den Haupteingang nutzen, der einen enormen Umweg bedeutet.
In den kommenden Tagen will die Deutsche Bahn entsprechende Info-Plakate und Wegweiser aufstellen. Ebenso plant die Bahn in der Zeit der Sperrung Servicepersonal am Hauptbahnhof bereitzustellen, um die Reisenden entsprechend zu lenken.
Die Bahn begründet die Sperrung des Osteingangs aufgrund von Sicherheitsmaßnahmen. Ein Bahnsprecher sagte am Freitag: “Das Schutzgerüst, was die beauftragte Firme aufstellt ist notwendig, um die Randbauten zu schützen.” Dafür wurden seit Sommer 2022 einige Fundamente in den Baugruben gestellt und Stahlträger montiert. Zum anderen werde von dort aus die neue Glasfassade gebaut. Und “unterhalb der noch zu bauenden Glasfassade finden bis Jahresende Arbeiten am oberen Teil der Stützwand statt”, so der Sprecher. Wenn die neue Stützkonstruktion fertig gestellt ist, können die neuen Träger der Glasfassade im kommenden Jahr eingebaut werden.
Nach der dreiwöchigen Sperrung bis Dezember soll es einen “Durchgangstunnel”, auch “Löwengang” genannt, geben. In diesem können dann Reisende hindurch gehen um zu den Bahnsteigen zu gelangen. Die Bahn schließt jedoch nicht aus, diesen im Jahr 2023 wieder zu schließen, wenn weitere Baumaßnahmen dies erfordern.
“Wir sind zufrieden, wie der Bau voran geht”, sagt der Bahnsprecher. Bereits seit August sind die Bauarbeiten am Hauptbahnhof im Gange. In dieser Zeit haben die Bauarbeiten den 6. Bahnsteig (Gleis 12 / Gleis 13) inklusive des Daches zurückgebaut. Dabei haben die Baufachleute mehr als 5.000 Tonnen des alten Bahnsteigs und über 250 Tonnen Stahl des alten Dachs entfernt. Die Rückbauarbeiten an Bahnsteig 6 sind voraussichtlich im Dezember abgeschlossen.