Am Sonntag (11.12.2022) jährt sich der europaweite Tag des Fahrplanwechsel. Bereit seit 20 Jahren gibt es am zweiten Sonntag im Dezember die Änderungen in ganz Europa. Dieser hat auch Auswirkungen auf den Regionalverkehr in NRW. Darunter sollen zwei neue Regionalexpress-Linien dazu kommen, die Stadt Herten wird an das S-Bahn-Netz angeschlossen, mit vier neuen Schnellbuslinien wird das Angebot der X-Busse im Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) erweitert und auch die Deutsche Bahn plant Änderungen bei Anschlüssen zum Fernverkehr.
Neuer Regionalexpress (RE 34): Dortmund Hbf – Witten – Letmathe – Finnentrop – Siegen
Wer von Dortmund oder Hagen nach Siegen pendelt, profitiert ab Sonntag von einem brandneuen Regionalexpress, der auch für Autofahrer Anreize bringen soll. Die Ruhr-Sieg-Strecke führt vom Ruhrgebiet über das Sauerland ins Siegerland. Oft sind die Waggons voll, weil der bisherige Regionalzug in Letmathe geteilt wird und dadurch ziemlich kurz ausfällt. Das soll sich durch den neuen RE 34 nun ändern. Dabei handelt es sich um einen Zwischenzug, der neben dem bereits fahrenden Intercity IC 34 die Strecke ebenfalls bedient. So wechselt sich der Intercity mit dem Regionalexpress ab, sodass der reine Regionalexpress alle zwei Stunden fährt. Der RE 34 soll mit fabrikneuen Elektrotriebwagen des Typs Stadler Flirt 3 XL gefahren werden.
Der neue RE 34 soll auf dem Abschnitt Letmathe bis Siegen den bisherigen RE 16 ersetzen. Die Reiseketten Siegen bis Hagen und Siegen bis Essen sollen durch Anschlüsse in Letmathe sowie Witten an den RE 16 weiterhin erhalten bleiben.
Der RE 34 bedient dabei weiterhin alle Halte des RE 16 zwischen Letmathe und Siegen. Auf dem Abschnitt Essen bis Iserlohn wird der RE 16 weiterhin fahren. Ebenso fährt der RE 34 auch durch Finnentrop. Dort haben Fahrgäste Anschluss an den RB 92 nach Olpe. Die Reisezeit zwischen Olpe und Dortmund verkürzt sich durch die neue Verbindung um 30 Minuten. Auf der Strecke zwischen Sauer-/Siegerland und dem Ruhrgebiet ist man dank des neuen Regionalexpresses bis zu 20 Minuten schneller unterwegs. Für alle Pendler*innen wird ab Sonntag auch die Nutzung des Intercity IC 34 für den Nahverkehr in NRW vollständig freigegeben. Wer ein gültiges Ticket bzw. Abo für die Strecke hat, kann den Intercity auf dem kompletten Laufweg innerhalb NRWs nutzen.
Ein Grund für die Verbesserungen für Kunden im Nahverkehr ist die Sperrung der A45-Brücke. In der Presseerklärung heißt es: “Seit Dezember 2021 ist die Bundesautobahn A 45 nördlich von Lüdenscheid in beiden Fahrtrichtungen aufgrund von massiven Brückenschäden dauerhaft gesperrt. Durch den gesperrten Autobahn-Abschnitt kommt es zu erheblichen verkehrlichen Einschränkungen, insbesondere auf der Achse Dortmund – Hagen – Siegen.”
Neuer Regionalexpress (RE 47): Remscheid – Düsseldorf
Ab dem Fahrplanwechsel im Dezember 2023 wird die Transdev Rhein Ruhr GmbH (RheinRuhrBahn) die S-Bahn-Linie S 7 zwischen Wuppertal und Solingen betreiben – bereits ab Sonntag übernimmt die Regiobahn die neue Linie RE 47.
18. September 2022
RheinRuhrBahn übernimmt S7 und Regiobahn fährt neuen RE 47
Ab dem Fahrplanwechsel im Dezember 2023 wird die Transdev Rhein Ruhr GmbH (RheinRuhrBahn) die S-Bahn-Linie S 7 zwischen Wuppertal und Solingen betreiben – bereits im Dezember 2022 übernimmt die Regiobahn Fahrbetriebsgesellschaft mbH (Regiobahn) die neue Linie RE 47.
Änderungen auf bestehenden Zug-Linien
- Auf der Linie S9 wird ab Sonntag nun auch die Stadt Herten einen S-Bahn-Anschluss haben. Nach 40 Jahren hält nun auch wieder ein Zug in der Kleinstadt, der VRR hofft durch die Reaktivierung der “Hertener Bahn” auf manche Neukund*innen. Die S9 verkehrt ab Gladbeck West dann über zwei Wege: über den neuen Bahnhof in Herten nach Recklinghausen, oder wie bisher über GE-Buer-Nord und Marl Mitte nach Haltern am See. Weitere Halte sind im Bau, werden aber wohl erst Ende 2024 fertig: Gelsenkirchen-Buer Nord und -Westerholt.
- Auf dem RE 1 (RRX; Aachen – Köln – Düsseldorf – Hamm) wird ein durchgehender Stundentakt am Wochenende zwischen Köln – Hamm (Westf.) Hbf eingerichtet.
- Auf der Linie RE 14 (Essen-Bottrop-Dorsten-Borken/Coesfeld) ergibt sich ab dem Fahrplanwechsel zwischen dem in Dorsten endenden Zwischentakt (montags bis samstags) und dem Haupttakt künftigein exakter 30-Minuten-Takt. Zusätzlich kommt es lediglich zu Verschiebungen im Minutenbereich.
- Auf der Strecke des RE 6 (RRX; Köln – Düsseldorf – Dortmund – Hamm – Minden) fahren nun wieder alle Züge vom bzw. zum Köln/Bonner Flughafen (Köln/Bonn Flughafen). An den Samstagen soll es zudem eine zusätzliche Frühverbindung zwischen Bielefeld und Minden geben.
- Auf der Linie RE 10 (Düsseldorf-Krefeld-Kleve) kommt es zu Verschiebungen im Minutenbereich. “Dadurch entsteht ein exakter 30-Minuten-Takt, durch den die Abfahrten und Ankünfte in Kleve künftig immer zur selben Minute stattfinden”, teilt die RheinRuhrBahn mit. Wenn denn die Technik an der frisch modernisierten Strecke endlich zuverlässig läuft.
- Auch die Deutsche Bahn plant im Fernverkehr Anpassungen und nach eigenen Angaben Verbesserungen für Anschlüsse. Alle Einzelheiten zu den Änderungen des Fernverkehrs gibt es auf der Webseite der Deutschen Bahn.
06. Dezember 2022
Pleiten, Pech und Pannen: RE 10 (Niers-Express) die Chaos-Linie
Seit einer Woche fährt der RE 10 (Niers-Express) wieder auf dem Streckenabschnitt zwischen Krefeld und Kleve. Nachdem der Ausbau der Strecke für 70 Millionen Euro schnell vorangetrieben wurde und die Strecke freigegeben wurde, fehlt es dennoch an Kleinigkeiten, die das zuverlässige Bahnfahren ermöglicht. So ist die Strecke zwar für elektrische Züge ausgebaut, doch auch nach der sechsmonatigen Bauphase klappt noch nicht alles. So fehlt die Technik an einigen Bahnsteigen, wodurch der Straßenverkehr manuell geregelt werden muss, und die Züge entsprechend langsamer fahren müssen. Das führt zum altbekannten Problem: Verspätungen.
Neue Schnellbusse (X-Bus)
Neben den Schienen soll auch das Angebot für den Busverkehr verbessert werden. Im Juni dieses Jahres hatte der VRR die ersten beiden Schnellbus-Linien gestartet, die im Raum Dortmund und in der Region zwischen Oberhausen und Dorsten bereits unterwegs sind. Ab Sonntag kommen dann vier weitere “XBus”-Verbindungen dazu. Die XBus-Linien sind als “Querverbindungen zwischen den bestehenden Bahn-Achsen” konzipiert und sollen Auto-Pendler in der Region mit bisher schwachem Nahverkehrs-Angebot zum Umstieg bewegen.
Dabei sollen die bereits bestehenden Linien X13 (Datteln – Waltrop – Dortmund-Mengede – Huckarde – Dorstfeld – Dortmund Technologiezentrum) sowie X42 (Oberhausen – OB-Sterkrade – Bottrop-Kirchhellen – Dorsten/Feldhausen – Movie Park Germany) helfen, aber auch die neuen Busse sollen den Umstieg erleichtern:
- X05 (Wesel – Schermbeck – Dorsten) mit Bahn-Anschluss nach Essen bzw. Borken und Coesfeld (RE14) und nach Dortmund (u.a. RB43).
- X27 (Kleve – Kalkar – Xanten – Wesel) zusammen mit den zwei weiteren X-Bussen eine schnelle Bus-Verbindung vom linken zum rechten Niederrhein mit Anschluss an den RE19 (Düsseldorf – Arnhem bzw. Wesel – Bocholt). In Xanten gibt es zudem Anschluss an den RB31 (Xanten – Moers – Duisburg) und dem ebenfalls neuen X28.
- X28 (Goch – Uedem – Xanten – Wesel)
- X32 (Kleve – Kalkar – Rees – Empel-Rees) Anschluss an den RE19
12. Oktober 2022
NRW-Abo-Aktion: Freifahrt in NRW
Freie Fahrt in NRW: Bis Ende 2022 sind viele Abo-Ticket des AVV, VRR, VRS, WestfalenTarifs oder NRW-Tarifs in ganz NRW gültig. Die Aktion gilt an allen Wochenenden, Feiertagen und in den ganzen Herbst- und Weihnachtsferien. Weiterer Pluspunkt: Die kostenlose Mitnahme von Personen und Fahrrädern ist an den Aktionstagen inklusive.
Auch 2023 ein Jahr mit vielen Baustellen
Auch das neue Jahr kommt nicht ohne Bauarbeiten, Sperrungen, Umleitungen oder Ausfällen daher. Neben den kurzfristigen Bauarbeiten oder Ausfällen durch Krankheit oder Unfällen, gibt es aber schon Pläne für bestehende Bauvorhaben. Die bereits bekannten und größeren Baustellen bzw. dessen Auswirkungen haben wir hier zusammengefasst.
- Der Duisburger Hauptbahnhof wird auch 2023 weiter umgebaut. Bahnsteig für Bahnsteig schreitet die Baustelle voran, das führt in den kommenden Jahren zu Umleitungen oder auch Ausfällen (Duisburg Hbf: Sperrung am Osteingang dauert Wochen).
- Die S-Bahn S6 wird bis voraussichtlich Sommer 2023 weiterhin nicht über Essen nach Köln fahren können und Enden in Langenfeld weiter. Infos dazu hat die Deutsche Bahn hier zur Verfügung gestellt. Grund ist der Ausbau des RRX.
- RE1 (RRX: Aachen – Hamm): In Richtung Aachen fällt der Halt Düsseldorf-Benrath bis 1. Juli 2023 aus. Grund sind Bauarbeiten an der parallel verlaufenden S-Bahn-Strecke der Linie S6.
- RE5 (RRX: Wesel – Düsseldorf – Koblenz): Wegen Bauarbeiten an der parallel verlaufenden S-Bahn wird der Halt Köln-Mülheim in Richtung Koblenz erst ab dem 1. Juli 2023 wieder bedient.
- RE11 (RRX: Düsseldorf – Bochum – Dortmund-Hörde – Unna – Soest – Kassel): Noch bis 14. April wird die Linie wegen Bauarbeiten über Unna umgeleitet. Ab 1. April werden einige Fahrten über Kassel Wilhelmshöhe hinaus bis Kassel Hbf verlängert. Ab 15. April dann soll wieder der reguläre Fahrplan über Dortmund Hauptbahnhof, Kamen und Hamm gelten.
- RE19 (Düsseldorf-Arnhem/Wesel-Bocholt): Ab 11. Februar 2023 (etwa zwei Monate) geht der Umbau der “Betuwe-Linie” auf der Ausbaustrecke Emmerich-Oberhausen los. Der online abrufbare “Sperrpausen-Kalender 2023” zeigt elf “Total-Sperrungen”, zum Teil gefolgt von eingleisigen Sperrungen auf der Strecke.
- Auf der Linie RE 44 kommt es für zwei Monate (29. April bis 30. Juni 2023) kommt es zu Einschränkungen Zwischen Duisburg und Oberhausen kann der RE44 dann nicht fahren.
Auch der hohe Krankenstand bei DB Regio NRW macht den Pendler*innen im neuen Jahr weiterhin zu schaffen. Die Linie S68 (Langenfeld – Düsseldorf – Wuppertal-Vohwinkel) fällt auch über dem aktuellen Fahrplanwechsel hinaus voraussichtlich bis 23. Dezember aus. Das gilt auch für die Linie S3, die zwischen Essen-Stelle-Ost und Oberhausen Hbf bis zum 23. Dezember ausfällt. In allen Fällen rät der VRR auf parallel fahrende Züge umzusteigen. Für alle Fälle gilt jedoch weiterhin hier die Mobilitätsgarantie NRW. Inwieweit nach den Festtagen Besserung in Sicht sein wird, ist bisher noch nicht bekannt.